Schwierigkeiten Bei Einer an Kant Orientierten Auslegung Der Würde Des Menschen: Zugleich Eine Kritische Betrachtung Der Entscheidung Des Bundesverfassungsgerichts Über Die Verfassungswidrigkeit Des § 14 Abs. 3 Luftsig

AutorMatheus Pelegrino da Silva
CargoAlbert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, Alemanha
Páginas137-164
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SCHWIERIGKEITEN BEI EINER AN KANT
ORIENTIERTEN AUSLEGUNG DER WÜRDE
DES MENSCHEN: ZUGLEICH EINE KRITISCHE
BETRACHTUNG DER ENTSCHEIDUNG DES
BUNDESVERFASSUNGSGERICHTS ÜBER DIE
VERFASSUNGSWIDRIGKEIT DES § 14 Abs. 3 LuftSiG
DIFFICULTIES IN A KANT-ORIENTED INTERPRETATION OF
HUMAN DIGNITY: SIMULTANEOUSLY A CRITICAL TREATMENT
OF THE DECISION OF THE CONSTITUTIONAL COURT ON THE
UNCONSTITUTIONALITY OF § 14 Abs. 3 LuftSiG
Matheus Pelegrino da SilvaI
Sumário: Einleitung. 1 Schutz der Menschenwürde durch
das Instrumentalisierungs- und Objektizierungsverbot
in der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes.
2 Kant und die Würde des Menschen. 2.1 Die Würde
des Menschen und die von ihr abgeleiteten Verbote. 2.2
Faktische und vernünftige Zustimmung bei Kant. 2.3 Kants
Auffassung des Notstands als Relativierung des Gebotes
der Achtung der Menschenwürde. 3 Vier Varianten des
Trolley-Problems und die Bedeutung dieser Experimente
für die Diskussion über das Instrumentalisierungsverbot.
4 Kann der übergesetzliche Notstand den Piloten
motivieren, das Flugzeug zum Absturz zu bringen? Schluβ.
Literaturverzeichnis.
Zusammenfassung: In diesem Aufsatz wird anhand
einiger Überlegungen Kants über die Würde des Menschen
argumentiert, dass, eine Person als bloßes Mittel zu
betrachten, immer bedeuten wird, eine Person als Objekt,
als Nicht-Inhaber ihrer eigenen Freiheit zu betrachten,
obwohl dieses Argument nicht genügt, um das Gegenteil
der Verbindung zwischen der Betrachtung als bloßes
Mittel und der Betrachtung als Nicht-Inhaber der eigenen
Freiheit zu beweisen, denn die Handlung, die eine Person
objektiziert, ist von der Handlung zu unterscheiden, bei
der eine Person als bloßes Mittel betrachtet wird. Zuerst
wird erläutert, wie das Bundesverfassungsgericht den
Schutz der Menschenwürde bei der Entscheidung über
das Luftsicherheitsgesetz verstanden und angewendet hat.
Dabei wird analysiert, welche allgemeinen Überlegungen
über den Schutz der Würde des Menschen durch
Instrumentalisierungsverbote und Objektformel (hier als
Objektizierungsverbot bezeichnet) in dieser Entscheidung
verwendet wurden. Im zweiten Teil wird Kants Behandlung
der Thematik der Würde des Menschen und der
Instrumentalisierungs- und Objektizierungsverboten
dargestellt. Der Zusammenhang zwischen Angriffen auf die
I Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg, Freiburg,
Alemanha. Doutor em
Direito e em Filosoa.
E-mail: mathpelegrino@
hotmail.com
E-ISSN: 2178-2466
DOI: http://dx.doi.org/10.31512/
rdj.v19i34.3207
Autor Convidado.
138 Revista Direito e Justiça: Reexões Sociojurídicas
Santo Ângelo | v. 19 | n. 34 | p. 137-164 | maio/agos. 2019 | DOI: http://dx.doi.org/10.31512/rdj.v19i34.3207
Menschenwürde und möglichen Notstandssituationen wird
untersucht, sowie die Gründe, warum bei Kant diese Verbote
nicht als absolute Verbote zu betrachten sind. Danach wird
durch die Darstellung von vier Varianten des sogenannten
Trolley-Problems argumentiert, dass die Entscheidung über
die Verfassungswidrigkeit des § 14 Abs. 3 LuftSiG in dem
Instrumentalisierungsverbot keine Begründung ndet kann.
Im letzten Teil wird diskutiert, welche Konsequenzen die
Anwendung einer Kant inspirierte Auffassung der Würde
des Menschen für die Auslegung des verfassungsrechtlichen
Schutz der Menschenwürde mit sich bringt und wieweit
diese Auslegungsalternative von Kants Auffassung der
Instrumentalisierungs- und Objektizierungsverbots
abweicht.
Schlüsselwörter: Menschenwürde. Objektformel.
Luftsicherheitsgesetz. Kant. Trolley-Problems.
Abstract: In this essay it will be argued by means of some
considerations from Kant on human dignity that to treat
a person as merely a means will always signify to treat a
person as an object, as not-owner of her own freedom, even
though this argument is not enough in order to demonstrate
the opposite of the connection between the treatment as
merely a means and the treatment as not-owner of her own
freedom, since the action that objecties a person needs to
be distinguished from the action in which a person is treated
merely as a means. Initially it will be discussed how the
Constitutional Court understood and applied the protection
of human dignity in the decision about the Air Security Act.
In this context it will be analyze which general considerations
on the protection of human dignity through the prohibition
of intr umentalization and the object formula (here
designated as prohibition of objectication) were employed
in this decision. In the second part Kant’s treatment of
the thematic of human dignity and of the prohibitions of
instrumentalization and objectication will be presented.
The connections between offences to human dignity and
possible emergency situations will be investigated and also
the reasons why in Kant’s thought these prohibitions are not
to be considered as absolute prohibitions. Then through the
exposition of four variants of the so called trolley problem
it will be argued that the decision on the unconstitutionality
of § 14 Abs. 3 LuftSiG does not nd any base on the
prohibition of instr umentalization. In the last part of the
text the possible consequences of the employment of a
Kant-inspired understanding of human dignity for the
interpretation of the constitutional protection of human
dignity will be discussed, and also in which extend this
interpretative alternative deviates from Kant’s conception of
the prohibitions of intr umentalization and objectication.
Keywords: Air Security Act. Human dignity. Kant. Object
formula. Trolley-Problems.

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